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Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Beitrag auf meinem Blog! 
 
Heute möchte ich euch ein ganz besonderes Spielmaterial vorstellen! 
 
Wer meinen Blog verfolgt, hat bestimmt schon festgestellt, dass ich ein wenig 😉 mit der Montessori – Pädagogik sympathisiere. Dabei schaue ich mich gerne auch mal im Netz nach Materialien für Zuhause um oder nach Ideen, wie man Materialien kostengünstig selbst gestalten kann. Dabei habe ich zufällig das Nikitin-Material entdeckt. Die Idee, die dahinter steckt, hat mich sofort fasziniert, weshalb ich mich ein wenig intensiver damit beschäftigt habe und euch heute das Ergebnis vorstelle. 
 
Spannend ist zunächst die Familie Nikitin selbst, denn ihre Erziehung war sehr speziell:
„Die Nikitins haben ihre Kinder auf spielerische Weise ab den ersten Lebensmonaten gefördert und gefordert, ihnen Selbständigkeit, Unabhängigkeit und die Fähigkeit zur Selbsthilfe beigebracht, ihnen auch intellektuelle Leistungen und soziales Verhalten abverlangt. Unter anderem ging es ihnen darum, eine anregende Umgebung, eine Lern-Spiel-Landschaft für und mit ihren Kindern zu schaffen. Den von ihnen entwickelten Spielmaterialien zur Förderung der geistigen Entwicklung kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu.
 
Alle Kinder konnten mit drei oder vier Jahren lesen und nach dem Lehrplan der ersten Klasse rechnen, mit fünf bis sechs Jahren konnten sie schreiben, und mit vier bis fünf Jahren waren sie in der Lage, Pläne, Zeichnungen und Landkarten zu verstehen. In den ersten Schuljahren zeigten alle Kinder ausgezeichnete Leistungen. Zum Teil wurden sie gleich in die zweite oder dritte Klasse eingeschult oder übersprangen mehrere Klassen.“ (Quelle: Wikipedia)
 
Die Kinder der Familie Nikitin sind fast immer barfuß und nur mit wenig Kleidung umher gelaufen. Die Eltern gingen davon aus, dass ansonsten das natürliche Empfinden für Wärme und Kälte verloren ginge. Die Kinder sollten selbständig darauf achten, welche Kleidung für sie geeignet ist.
 
Außerdem wurde sehr viel Wert auf Bewegung gelegt, um das Körpergefühl und die Motorik zu fördern.
Weitere wesentliche Themen waren Ernährung und soziales Verhalten.
 
Die Eltern entwickelten speziell auf die Förderung der Kinder ausgelegte Spielmaterialen, die es auch heute noch gibt. Eine schöne Beschreibung des Materials gibt es auf der Seite www.nikitinmaterial.de :
„Das Nikitin Material entwickelten Boris und Lena Nikitin, Pädagogen aus Moskau und Eltern von sieben Kindern. Sie entwickelten ein System, wie man den heute leider viel zu verbreiteten Konzentrations- und Wahrnehmungsstörungen bei Kindern entgegen wirken kann. Ein Erziehungsmodell, welches auf spielerische Weise optimal die geistige Entwicklung fördert. Heraus kam eine Reihe von Spielen, die kleinen und großen Kindern Spaß machen und dabei spielerisch fördern und lernen. 
Nikitin-Material wird auch bei Erwachsenentherapien eingesetzt. Alle Nikitin Materialien sind für Kinder ab 3 Jahren entwickelt, jedoch so ausgelegt, dass sie bis ins Erwachsenenalter „mitwachsen“. Nikitin Spiele fördern die geistige Entwicklung, Wahrnehmung und Konzentration, das Zahlenverständnis sowie das Erlernen von Lesen und Schreiben. Zu den bekanntesten Nikitin-Materialien gehören beispielsweise die Nikitin-Musterwürfel, die Nikitin-Geowürfel oder Nikitin Creativo. Das Nikitin-Material ist also ein ideales Training für Jung und Alt, ob in Kindergarten, Vorschule oder Therapiebereich.“
Für mich war relativ schnell klar, dass ich dieses Material einmal ausprobieren möchte. Daher habe ich geschaut, was es da so gibt und das Spiel „Matrici“ bestellt. *Werbung, weil Markennennung Dieses Spiel begleitet uns nun schon seit über einem Jahr, sodass ich unsere Erfahrungen über einen längeren Zeitraum darstellen kann. Das Spiel Matrici wird in einem stabilen Karton geliefert und beinhaltet
  • 12 Spielbretter
  • Dazu gehörige Spielkarten 
  • Zwei Spielwürfel aus Holz
Die Spielbretter sind jeweils in Zeilen und Spalten aufgeteilt und enthalten 16 Spielfelder.
Die Aufgabe lautet, für jedes Feld die passende Karte zu finden. Die Lösung ist jeweils die Kombination aus der gesuchten Zeile und Spalte. Zum Beispiel gibt es auf dem hier abgebildeten Spielbrett verschiedene Symbole (Ball, Clown usw.), und dazu in den Spalten Pfeile für oben, unten, rechts und links.
Auf den Karten sind diese Symbole jetzt jeweils oben, unten, rechts und links abgebildet und müssen entsprechend an die passende Stelle zugeordnet werden:
 
Bei einem anderen Spiel sitzt der Hase auf, im, hinter oder vor dem Zylinder. Die Symbole auf den Karten müssen entsprechend ihrer Position zugeordnet werden.
 
Bei diesem Spiel wiederum geht es um die richtige Anzahl von Dingen:
Wir können das Spiel in der einfachen Version spielen und die vorhandenen Karten zuordnen, man kann aber auch mit mehreren Spielern spielen. Dann kommen die Würfel zum Einsatz und das Spiel wird nochmal um einiges schwieriger. Wenn man die Holzwürfel nutzt, würfelt man mit dem einen die Zeile von eins bis vier, mit dem anderen die Spalte von eins bis vier und hat die Aufgabe, für das gewürfelte Feld die passende Karte heraus zu finden. Wir haben jetzt, wo der große Sternentänzer fünf Jahre alt ist, mit den Würfeln angefangen und er schafft die Zuordnung mit etwas Hilfe. Es ist tatsächlich nochmal ein ganzes Stück schwerer, als wenn man einfach die Karten an die richtige Stelle legt. Genau das macht für mich den Reiz von diesem Spiel aus: man kann es unheimlich lange einsetzen und es jeweils dort nutzen, wo das Kind in seiner Entwicklung gerade angekommen ist. Auch jetzt gibt es noch einige Spielbretter, die wir noch nie genutzt haben, weil sie erst später interessant und lösbar werden (z. B. Subtraktion). Fazit: Dieses Spiel hat sich als sehr wertvoll erwiesen, ist unheimlich vielseitig einsetzbar und wird uns definitiv noch lange begleiten (demnächst dann auch den kleinen Sternentänzer). So, liebe Eltern, und jetzt kommt die gute Nachricht: Die Nikitin-Eltern haben ihre Kinder quasi rund um die Uhr gefördert und animiert, ständig das Beste zu leisten. Womöglich gab es auf der Welt vorher nie Kinder, die mehr Förderung und Anregung genossen haben. Mittlerweile sind die Kinder erwachsen geworden es gibt Menschen, die einmal geschaut haben, was aus ihnen geworden ist. Fazit ist: Die Kinder sind zwar alle etwas geworden, aber niemand von ihnen ist wirklich richtig erfolgreich und liebt seinen Beruf. Hier könnt ihr es nachlesen: https://www.zeit.de/1990/44/irgendwie-ein-trauriges-ergebnis Dadurch, dass ihnen immer alles vorbereitet und angeboten wurde, haben sie zwar unheimlich viel und schnell gelernt, jedoch haben sie nie selbst zufällig Entdeckungen gemacht oder sich in ein Thema vertieft. Es wurde so sehr darauf geachtet, immer Angebote zu machen, die die Kinder interessieren und sofort auf alles reagiert, dass die Kinder nie herausfinden konnten, was sie tatsächlich interessiert. So haben sie nicht gelernt, sich von ganzem Herzen einer Sache zu widmen. Irgendwie tragisch, oder? Eines der Kinder meinte, er hat das Gefühl, die gesamte Begeisterung seines Lebens hätte er in seiner Kindheit aufgebraucht und nun sei nichts mehr übrig. Ihr seht also, man kann seine Kinder nicht nur überfordern, nein, man kann sie auch über- fördern und damit genau das Gegenteil von dem erreichen, was man sich für seine Kinder wünscht: Dass aus ihnen eines Tages glückliche Erwachsene werden. Also entspannt euch und lasst die Kinder auch mal Langeweile aushalten. Ihr müsst nicht perfekt sein, um perfekte Kinder groß zu ziehen: Die perfekten Kinder habt ihr alle schon zuhause ❤️! Ich wünsche euch einen zauberhaften Valentinstag und verabschiede mich bis zur nächsten Woche! Franzi
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