durchschnittliche Lesezeit: 4 Minuten
 
Einen schönen guten Tag allerseits! 
Nachdem ich euch im ersten Teil meiner Serie über „den Umgang mit Montessori – Material zuhause“ die Sandpapierziffern nahe gebracht habe, zeige ich euch heute die sogenannten Einsatzblöcke. Sie sind mit Abstand das am meisten und am längsten genutzte Material, das wir besitzen. Mein kleiner Sternentänzer hat bereits begonnen, sich dafür zu interessieren, da war er noch keine zwei Jahre alt. Mein großer Sternentänzer ist fünf Jahre alt und nutzt sie immer noch, die Altersspanne für die Arbeit mit ihnen ist also beträchtlich. 
Beschreibung: Die Einsatzblöcke bestehen aus vier verschiedenen Rahmen. Darin sind unterschiedlich tiefe und breite Öffnungen eingelassen. Dazu gibt es die passenden Einsätze.
 
 
Anwendung: Die Arbeit der Sternentänzer besteht darin, die Blöcke in die jeweils passende Öffnung zu setzen. Die Blöcke sind unterschiedlich breit und hoch, die Kinder müssen also mehrere Dimensionen erfassen, um die Aufgabe zu lösen. Ich dachte lange Zeit, es wäre die abgewandelte Variante eines Puzzles, nur eben in 3D. Jetzt lese ich gerade die Texte von Maria Montessori und beginne so langsam zu verstehen, welche Idee sie mit den verschiedenen Materialien verfolgte und wie die einzelnen Materialien zusammen hängen. Davon werde ich sicher noch in einem späteren Beitrag berichten, weil ich die Entwicklung meiner Kinder plötzlich mit ganz anderen Augen betrachte (es ist eine kleine Offenbarung!). Für heute soll es reichen, euch die Einsatzblöcke zu zeigen. 
 
Bewertung:Die Kinder lernen durch das Einsetzen der Blöcke neben der Hand – Auge Koordination auch Größenverhältnisse kennen und erweitern ihren Wortschatz. Welcher Block ist der größte, welcher der kleinste? Kannst du mir den dünnsten Block geben? 
Clever ist auch die eingebaute Fehlerkontrolle, denn meine Sternentänzer sehen sofort, ob der Block eventuell zu groß oder zu klein für die gewählte Öffnung ist. So sind sie in der Lage, sich ihre Lektion selbst und ohne einen Eingriff durch Erwachsene zu erarbeiten. 
 
Maria Montessori hat die Blöcke übrigens auch ohne Rahmen verwendet, indem sie sie aus den einzelnen Rahmen genommen und der Reihe nach (zunächst jeder Rahmen einzeln, dann auch gemischt) hingestellt hat. Dann erklärte sie den Kindern „das ist der Größte, das ist der kleinste“ usw. Im zweiten Schritt wird überprüft, ob die Kinder die Begriffe verinnerlicht haben, indem z. B. gefragt wird: „Welcher ist der dickste Block?“. 
 
 
Die Kinder zeigen darauf und man sieht, ob sie die Begriffe korrekt zuordnen können. Der dritte Schritt besteht dann darin, den Kindern einen Block zu zeigen und zu fragen: „welcher Block ist das?“, um zu erfahren, ob sie die Begriffe selbst richtig anwenden können. Die drei Lektionen laufen so oder in ähnlicher Form auch bei jedem anderen Material ab. Sie müssen nicht direkt nacheinander durchgeführt werden, sondern können sich auch über mehrere Tage oder sogar Wochen verteilen, das kommt auf die Kinder an und kann ganz unterschiedlich sein. Wichtig ist, dass sie lernen, ihre Sinne zu gebrauchen und immer weiter zu perfektionieren. 
Im Falle der Einsatzblöcke wurden die Fähigkeiten meiner beiden Sternentänzer verfeinert, indem nach und nach immer mehr Rahmen zum Einsatz kamen. Als sie eine große Sicherheit hierin erreicht hatten, wurde die Übung sogar mit verbundenen Augen durchgeführt, um das Gefühl für die einzelnen Abstufungen weiter zu schärfen:
Das war vielleicht was! Ich hätte nie gedacht, dass der kleine Sternentänzer Lust darauf hat und habe ihm die Blöcke auf herkömmlichen Weg angeboten, aber er wollte unbedingt die gleiche Übung wie sein Bruder ausprobieren und war total konzentriert bei der Sache! Danach habe ich die beiden überrascht, indem ich sie gebeten habe, mir auch einmal die Augenbinde anzulegen, weil ich es selbst ausprobieren wollte. Und tatsächlich ist es ein ganz anderes Gefühl, wenn man die Dimensionen der Blöcke nicht sehen, sondern lediglich ertasten kann. Sehr spannend!
Ich hoffe, ich habe das Wesentliche erwähnt, die Einsatzblöcke sind auf jeden Fall ein Material, das man sehr gut und auf vielfältige Weise zuhause anwenden kann!
Viel Spaß damit und bis zur nächsten Woche, Franzi
Share on facebook
Share on whatsapp
Share on pinterest
Share on email

Schreibe einen Kommentar

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

x