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Hallo liebe Leute,
mein heutiger Beitrag ist anders als alles, was ihr bisher von mir gewohnt seid. Denn heute geht es einmal nicht vorrangig um meine beiden Sternentänzer, sondern um mich selbst und wie ich mich wieder gefunden habe. An diesem Beitrag bastele ich schon eine ganze Weile und es kostet mich einige Überwindung, ihn zu veröffentlichen. Für mich ist es, als würde ich eine Niederlage eingestehen, weil ich es vorher nicht geschafft habe, Ordnung zu halten. Trotzdem finde ich es wichtig, darüber zu schreiben, weil es vielleicht mehr solche Leute wie mich gibt und ich ihnen mit meiner Erfahrung Mut machen kann, sich aufzuraffen und es doch noch einmal zu versuchen mit der Ordnung… Zunächst möchte ich euch einige Informationen aus meinem Leben geben: Im Grunde genommen bin ich ein ordentlicher Mensch. Ich mag Struktur und Übersichtlichkeit. Mein Studentenzimmer war immer aufgeräumt und auch später in meiner ersten eigenen Wohnung hatte ich keine Probleme damit, alles ordentlich und sauber zu halten. Für mein Büro gilt dasselbe, würde ich sagen. Irgendwann stand dann die Entscheidung an, wo ich mich mit meinem Mann zukünftig niederlassen werde. Wir haben uns dazu entschlossen, in sein Elternhaus zu ziehen. Es ist ein altes Haus, an dem auch jetzt noch, Jahre später, viel zu tun ist. Der Einzug erfolgte schrittweise. Raum für Raum richteten wir uns her, bis irgendwann eine komplette kleine Wohnung entstanden war. Die Eltern meines Mannes bezogen das obere Stockwerk, wir das untere. Rückblickend habe ich den Eindruck, dass ich mich in den ersten Jahren wie ein Besucher verhalten habe. Ich habe die Wohnung nicht als meine eigene wahrgenommen, sondern als den Ort, an dem ich mich gerade aufhalte. Und weil ich es nicht als meins wahrgenommen habe, tat ich mich schwer, etwas darin zu verändern. Das Haus war und ist teilweise immer noch vollgestopft mit Dingen. Meine Schwiegereltern gehören der Nachkriegsgeneration an, es fiel ihnen immer schwer, sich von Dingen zu trennen. In dieser Umgebung habe ich mich anscheinend dazu verleiten lassen, ein ähnliches Kauf- und Konsumverhalten zu entwickeln. Das Stichwort lautete „Masse statt Klasse“, obwohl ich es aus meinem Elternhaus eigentlich anders kenne. Nur, wenn man täglich davon umgeben ist und immer wieder schief angesehen wird, wenn man Dinge entsorgt oder sich hochwertige Dinge anstatt Schnäppchen anschafft, ist es schwer, den eigenen Weg zu finden. Meinem Mann kann ich da auch nichts vorwerfen. Er ist ein ganz erstaunlich ordentlicher Mensch. Um es kurz zu machen: Ich habe es in den ganzen Jahren, die ich jetzt dort wohne, nicht geschafft, Ordnung zu halten und Gemütlichkeit herzustellen. Unangemeldeter Besuch war mein persönlicher Albtraum. Wenn sich doch einmal Besuch ankündigte, habe ich schon eine Woche vorher angefangen, so etwas wie Ordnung zu schaffen, nur um schließlich festzustellen, dass das bei uns einfach nicht möglich ist. Dabei habe ich die Ursache nie bei mir selbst gesucht, sondern stets die Rahmenbedingungen vorgeschoben. „Es ist halt noch Baustelle“, „Der Hund trägt so viel Dreck rein“, später: „Mit Kindern im Haushalt kann es gar nicht ordentlich sein“ … Irgendwas war immer. Auf jeden Fall führte es dazu, dass ich mich unwohl dabei gefühlt habe, wenn Besuch da war. Das hat sich regelmäßig auf die Stimmung ausgewirkt, die oft angespannt war. Ich habe daraus geschlossen: „Bei uns kann man sich halt nicht wohl fühlen, es ist zu klein und zu wenig Platz.“ Trotzdem wünsche ich mir für meine Kinder Ordnung, schließlich möchte ich, dass sie ordentliche Menschen werden. Also habe ich mich wieder einmal bei pinterest auf die Suche begeben nach Ideen, wie man im Kleiderschrank der Kinder Ordnung schaffen kann (dass mein Problem ganz woanders liegt, war mir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht klar). Dabei bin ich auf die „Konmari-Methode“ gestoßen. Diese ist nach ihrer Erfinderin, Mari Kondo, benannt. Exkurs: Wer ist Mari Kondo? (Quelle: Wikipedia) Marie Kondō ist eine japanische Beraterin und Bestsellerautorin, deren drei Bücher in 27 Sprachen übersetzt und weltweit 7 Millionen Mal verkauft wurden. Im Englischen wurde ihr Nachname sogar zum Verb kondo, das einen Schrank aufräumen bedeutet. 
Kondō arbeitet als Ordnungsberaterin. Sie gibt Kurse und Seminare, in denen sie Wegwerfen und Aufräumen lehrt und diese als Ausgangspunkt einer inneren Ordnung vorstellt. 2011 veröffentlichte sie ein Buch, in dem sie ihre Methoden einführt, um Ordnung zu schaffen und zu erhalten. Das Buch verkaufte sich in Japan mehr als 1,3 Millionen Mal und war im ersten Halbjahr 2012 das am zweithäufigsten verkaufte Buch in Japan. 2012 legte sie einen Nachfolgeband vor. Basierend auf beiden Büchern produziert der japanische Fernsehsender NTV eine gleichnamige Fernsehserie.
Beim Rowohlt Verlag erscheinen Werke von Marie Kondō seit März 2013 in deutscher Sprache. Beide Bücher erschienen auch auf Chinesisch in Taiwan. 2019 startete die Serie Aufräumen mit Marie Kondo des Streaminganbieters Netflix. Die Serie führte zu einer verstärkten Rezeption Kondos in den Medien.
Ihre Aufräummethode bezeichnet sie in ihrem Buch als „Konmari-Methode“, die folgende Grundsätze umfasst:
   
  • Alles auf einmal, in kurzer Zeit und perfekt aufräumen
  • Alle Dinge zum Aufräumen werden auf einem Haufen gesammelt
  • Entscheiden, was behalten wird aufgrund der Frage: Macht es mich glücklich, wenn ich diesen Gegenstand in die Hand nehme?
  • Jeder Gegenstand, den man behält, bekommt seinen Platz zugewiesen
  • Alle Dinge müssen dort richtig verstaut werden
    Es begann also mit den Kleiderschränken der Kinder. Mit einer speziellen Methode die Kleidung zu falten hat man alles im Blick und es sollte theoretisch immer aufgeräumt bleiben. Die Kleiderschränke habe ich jetzt vor drei Monaten umgeräumt, und es ist immer noch ordentlich. Der Langzeitversuch war also erfolgreich.
Zwischenzeitlich ist es sogar noch übersichtlicher geworden, weil ich die Sachen in Boxen verstaut habe. So hat man alles noch leichter zur Hand.
 
Das Prinzip hat mir so gut gefallen, dass ich in meinem eigenen Schrank gleich weiter gemacht habe. Inzwischen hatte ich mich noch ein wenig mit der Konmari-Methode beschäftigt und angefangen, meine Unordnung zu hinterfragen und nicht mehr als gegeben hinzunehmen. Als logische Konsequenz habe ich irgendwann das Buch „Magic Cleaning“ von Mari Kondo gekauft und bemerkt, wie beim Lesen etwas „klick“ gemacht hat in meinem Kopf. Mari Kondo empfiehlt nämlich, sich vor Beginn der Aufräumaktion zu fragen, wie man eigentlich leben möchte. Was sind die Dinge, die man liebt? Wie sollte die Wohnung/ das Haus idealtypisch aussehen, damit man sich dort rundum zufrieden fühlen kann? Wahrscheinlich wird man, gerade als Familie, nie 100% erreichen, weil jedes Familienmitglied andere Prioritäten setzt. Aber nach der Lektüre des Buches bin ich davon überzeugt, dass man ohne Probleme 80% hinbekommt, egal in welchen Verhältnissen man vorher gelebt hat. Und manchmal sind es tatsächlich nur Kleinigkeiten, die man verändern muss, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Ich habe immer Familien beneidet, die in einem neu gebauten Haus wohnen, wo alles gepflegt wirkt. Dann bin ich aber mal ganz bewusst durch die Straßen gegangen, habe alles auf mich wirken lassen und mich gefragt, beim Anblick welchen Hauses ich ein Lächeln auf dem Gesicht habe. Und siehe da, es waren gar nicht die neu gebauten, modernen und großen Häuser, sondern die alten, kleinen, niedlichen, die mit viel Liebe zum Detail wieder hergestellt wurden. Da geht mir das Herz auf, wenn ich sowas sehe. Und plötzlich stellte ich fest, dass diese Vorstellung gar nicht so weit entfernt ist von meiner jetzigen Situation!
Dieses Bild (von einer Ferienwohnung in den Niederlanden) habe ich im Netz gefunden. Genau so etwas liebe ich: Bunt, chaotisch, niedlich, aber trotzdem gepflegt. Das Bild unten zeigt unser Haus. Man sieht, es ist noch viel zu tun, und es wird auch nie genauso aussehen wie oben auf dem Bild. Aber es wird eben immer aussehen wie „unser Haus“, und mittlerweile kann ich mir vorstellen, wie es zukünftig einmal werden könnte. Diese Vorstellung macht mich echt glücklich!
Ich glaube, das war der Wendepunkt, an dem ich endgültig begriffen hatte, dass ich all die Jahre völlig falsche Erwartungen an mein Leben hatte. Dass ich auch aus meinem Wohnumfeld ein gemütliches Zuhause machen kann, in dem sich meine ganze Familie wohl fühlt und wo ich gern und stolz Besuch empfangen kann. Seit dieser „Offenbarung“ wie ich es nennen würde, sind jetzt einige Wochen vergangen. Ich bin fleißig am Räumen und nichts bleibt verschont. Ich überlege und grübele, wie ich unsere Dinge am sinnvollsten unterbringe und wie die Lösung für verschiedene „Problemzonen“ bei uns zuhause aussehen könnte. Auf den ersten Blick scheint sich vielleicht noch nicht so viel getan zu haben, weil sich viel in den Schränken abspielt. Beispiel Küche:  Bislang war ich der festen Überzeugung, dass ich meine Küche damals falsch geplant habe und sie völlig unpraktisch ist. Ich war unzufrieden und habe viel Zeit mit Putzen verbracht, ohne ein sichtbares Ergebnis zu erzielen. Jetzt ist die Küche nach der Konmari-Methode aufgeräumt, ich fühle mich pudelwohl und halte mich gern dort auf. Ein paar wenige, aber wesentliche Änderungen haben hierfür ausgereicht. Der größte Aha- Effekt war dabei wohl der Konmari- Tipp: Die Arbeitsflächen müssen frei sein, damit es ordentlich wirkt. Stellt so viel wie möglich in die Schränke!
Ist mir (fast) gelungen! Auch mein Gewürzregal liebe ich:
Die Gewürze sind nach Alphabet sortiert 🙂 Beispiel Wohnzimmer: Dort hatte ich eine Ecke zum Nähen, die nie wirklich dorthin gepasst hat und ziemlich lieblos wirkte, obwohl Nähen (neben dem Bloggen) mein ganz großes Hobby geworden ist. Nachdem ich mir sicher war, dass ich auch in Zukunft viel nähen möchte, habe ich mit Hilfe des Sternentänzer-Papas eine gemütliche kleine Ecke eingerichtet, die gut ins Wohnzimmer passt und über die ich mich jedes Mal freue, wenn ich den Raum betrete.
Es wirkt jetzt professionell und ansprechend. Da macht mir mein Hobby gleich nochmal so viel Spaß! Beispiel Bad: Meinen Schmuck hatte ich bisher in einem Körbchen verstaut. Das war nicht unordentlich, aber die Ketten haben sich regelmäßig ineinander verheddert und ich hatte nicht wirklich einen Überblick, was ich überhaupt besitze. Also bin ich meist ohne Schmuck aus dem Haus gegangen. Ein hübsches Schmuckkästchen hat dazu beigetragen, dass ich wieder oft und gerne Schmuck trage.
Im Bad war folgender Konmari- Tipp Gold wert: Die Oberflächen müssen sauber und trocken sein. Egal wie ordentlich oder unordentlich der Rest ist, wenn es trocken ist, ist alles ok. Und tatsächlich habe ich mal darauf geachtet und festgestellt, dass es einen riesengroßen Unterschied macht, ob zum Beispiel auf dem Waschbecken Wasser steht oder nicht. Leider ist genau dieser Punkt etwas schwierig, wenn man Kinder hat. Ich bin schon froh, wenn die Jungs sich überhaupt selbständig die Hände waschen! Nun ja, wir arbeiten daran … Im Moment bin ich bei den Kinderzimmern angekommen. Anfangs dachte ich, das wäre für mich die leichteste Übung, schließlich waren das in der Vergangenheit immer die ordentlichsten Räume, und die Kleiderschränke hatte ich ja schon erfolgreich umgestaltet. Aber weit gefehlt! Ich fand mich vor mehrere Probleme gestellt:
  • Da es nicht meine Sachen sind, die nach der Konmari- Methode ausgemistet werden sollen, kann ich die Frage „was macht mich glücklich“ nicht beantworten. Wenn ich meine beiden Sternentänzer fragen würde, wäre aus ihrer Sicht mit Sicherheit jedes einzelne Spielzeug von unschätzbarem Wert. Fest steht aber, dass sie zu viel Spielzeug (im Verhältnis zu ihren Aufbewahrungsmöglichkeiten) besitzen.
  • Jeder der beiden Sternentänzer hat ein eigenes Zimmer. Meist spielen jedoch beide gemeinsam und oft mit den gleichen Dingen. Also dachte ich, ich mache es mir einfach und verstaue Gleiches bei Gleichem, also alle Bausteine in einem Zimmer, Puzzle im anderen usw. Das wäre nach der Konmari- Methode schlüssig, erscheint mir aber nicht umsetzbar. Weil die Kinder zuerst mit den Sachen spielen werden, die in ihrer Nähe sind. Ich habe das Gefühl, den Kindern Möglichkeiten zu nehmen, wenn ich bestimmte Sachen aus ihrem Zimmer ausquartiere. Perfekt wäre es daher, wenn wir ein Zimmer für beide Sternentänzer zum Schlafen und eins zum Spielen hätten. Das können wir aber (noch) nicht umsetzen, weil der große Sternentänzer ein Hochbett hat, in das der kleine Sternentänzer auch mit Vorliebe klettert. Allerdings ist er noch nicht wirklich sicher darin und die Gefahr  herunter zu fallen ist ziemlich hoch. Deshalb muss dieser Plan noch etwa ein Jahr warten.
  • Insbesondere mein großer Sternentänzer hat ein ganz anderes Verständnis von Struktur als ich. Für ihn ist mein Ordnungssystem wahrscheinlich völlig unverständlich, und ich habe schon öfter erlebt, dass er Dinge als zusammengehörig empfindet, die ich nicht nachvollziehen kann.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, jedes Zimmer einzeln, ganz strikt und ohne dass die Kinder dabei sind, nach der Konmari-Methode auszumisten. Das bedeutet: Alle Spielzeuge kommen auf einen Haufen und werden von mir nacheinander danach beurteilt, ob die Kinder damit spielen bzw. ob sie dieses Spielzeug unbedingt brauchen. Wahrscheinlich werde ich nicht viel aussortieren, weil sie mit vielen Dingen gerne spielen, aber die Interessen wechseln öfter mal. Deshalb werde ich Spielzeug, das momentan nicht so gefragt ist, einpacken und auf dem Dachboden verstauen. Dann kann ich jeden Monat einmal etwas auswechseln und das Spielzeug sozusagen im Rotationsprinzip anbieten. Ich denke, das ist auch interessant für die beiden Sternentänzer und stellt wieder ein wenig Übersichtlichkeit in den Kinderzimmern her. Das Spielzeug des kleinen Sternentänzers habe ich gestern nach dieser Methode gesichtet und ich bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis. 
In dem Zusammenhang habe ich gleich mal wieder sein Montessori – Regal neu gestaltet, aber dazu werde ich zu gegebener Zeit einen separaten Beitrag schreiben.
Das Spielzeug von Grimms hat einen Ehrenplatz in der Schatzkiste erhalten… Ganz zum Schluss kam dann noch das Zimmer des großen Sternentänzers dran. Auch hier habe ich versucht, die Oberflächen möglichst frei zu halten.
Die Ecke unter seinem Hochbett ist jetzt wieder richtig gemütlich.
Beim großen Sternentänzer habe ich richtig viel Spielzeug aussortiert, welches ich immer mal wieder austauschen kann! Da jetzt die warme Zeit des Jahres beginnt und wir uns meist draußen aufhalten, werden die beiden Sternentänzer ihr Spielzeug wahrscheinlich gar nicht sehr vermissen, zumindest finde ich es einen ganz guten Zeitpunkt, das Konzept auszuprobieren… Fazit: Ich habe während meiner Konmari-Aufräumaktion ein paar wichtige Dinge gelernt:
  1. Jedes Haus und jeder Raum kann gemütlich werden, wenn man sich ein wenig Mühe gibt und eine klare Vorstellung davon hat, wie es am Ende aussehen soll. 
  2. Die Philosophie von Mari Kondo hat unglaublich viele Parallelen zum Prinzip der „vorbereiteten Umgebung“ nach Maria Montessori! Das ist mir beim Ausmisten immer wieder aufgefallen. Maria Montessori war davon überzeugt, dass Kinder sich konzentrierter mit einer Sache beschäftigen können, wenn es keine Ablenkung durch tausend andere Dinge gibt und dass Angebote für die Kinder so aufbereitet sein sollten, dass sie sofort loslegen können. Wenn etwas ansprechend aussieht, werden die Kinder sich auch gerne damit beschäftigen. Nichts anderes sagt die Konmari-Methode: Richte dich so ein, dass du dich wohl fühlst und wie du am besten mit deinen Sachen umgehen kannst! Wenn es schön aussieht, wirst du es auch wertschätzen und gerne benutzen. Das Prinzip der vorbereiteten Umgebung habe ich hier beschrieben, und ich habe sogar schon einen Beitrag dazu verfasst, warum die vorbereitete Umgebung so wichtig ist und was wir Erwachsenen daraus lernen können, ihr findet ihn hier. Könnt ihr die Gemeinsamkeiten zur Konmari-Methode erkennen? 
  3. Ordnung zu halten ist nicht selbstverständlich. Es bleibt auch nicht automatisch ordentlich, wenn man einmal ausgemistet hat. Nein, dafür braucht es viel Disziplin und man muss seine Gewohnheiten verändern! Aber wenn man einmal gesehen hat, wie angenehm es sein kann, möchte man nie wieder im Chaos versinken und die Ordnung ist relativ schnell wieder hergestellt.
  4. Ordnung macht selbstbewusst! Das klingt zusammenhanglos, ist aber tatsächlich so. Wenn man jedem Ding im Haushalt seinen Platz gegeben hat und (fast) nur noch von Dingen umgeben ist, die man mag und wertschätzt, bringt man sich auch selbst wieder mehr Respekt entgegen.
  5. Wenn man die Methode ernst nimmt, wird man zwangsläufig nicht nur das Haus, sondern auch sich selbst aufräumen. Ich bin relativ schnell an den Punkt gekommen zu hinterfragen, was mir wirklich wichtig ist, welchen Stellenwert bestimmte Dinge in meinem Leben haben und ob meine Prioritäten sinnvoll gesetzt sind. Das ist ein Prozess, der unbewusst einsetzt und eine Weile dauern kann, aber meine Erkenntnisse waren zum Teil erstaunlich und meine Gedanken sind jetzt klarer sortiert. Das wiederum war unheimlich befreiend für mich. 
  6. Die wichtigste Erkenntnis für mich war, dass es anscheinend Menschen gibt, die es instinktiv richtig machen! Meine Schwester zum Beispiel hat mehrmals Sätze zu mir gesagt, die ein Zitat von Mari Kondo sein könnten: „Bei mir müssen die Arbeitsflächen frei sein, ich kann es nicht leiden, wenn alles voll steht…“ oder: „Ich weiß genau, wie der Raum aussehen soll, wenn ich ihn fertig renoviert habe, ich freue mich schon riesig, das umzusetzen!“ oder: „Bei mir hat alles seinen festen Platz. So braucht man beim Aufräumen nicht nachzudenken und hat alles zur Hand wenn man es braucht.“ Wieso kann sie sowas instinktiv, ohne jemals eine Zeile von Mari Kondo gelesen oder ihre Serie gesehen zu haben? Fehlt mir (und Millionen anderen Menschen, die gerade ihr Zuhause“ kondoen“) ein Ordnungsgen? Mache ich etwas falsch? Oder bin ich nicht achtsam genug mit meiner Umwelt? Ich meine, wir haben beide dieselbe Erziehung genossen und scheinbar ist mir eine ordentliche Umgebung ja ebenso wichtig, sonst würde ich mir nicht so viele Gedanken darum machen!? Ich habe keine Ahnung, wo der Unterschied liegt. 
Wie ist das bei euch? Fällt euch Ordnung auch schwer oder ist alles irgendwie von selbst immer ordentlich? Habt ihr einen Trick für mich, damit ich nicht in alte Gewohnheiten zurück falle? Seid ihr vielleicht auch gerade auf dem Mari -Kondo -Trip und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Könnt ihr nachvollziehen, dass sich bei mir nicht nur das Haus geordnet hat, sondern auch meine Gedanken und Prioritäten klarer erkennbar sind?
 
Fragen über Fragen, ich würde mich freuen wenn ihr eure Meinung dazu hier in Form eines Kommentars hinterlasst! Bis zur nächsten Woche! Franzi
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1 Gedanke zu „Endlich Ordnung! Oder: Wie Mari Kondo mein Leben verändert hat…“

  1. Das ist ein wunderschöner, inspirierender Artikel liebe Franzi.
    Es ist wirklich so, dass man sich mit der Zeit mit den Gegebenheiten "arrangiert" und es so viele Dinge gibt, die einen daran hindern, seine Wünsche und Vorstellungen zu realisieren.
    Da ging mir gleich wieder durch den Kopf, was ich in meiner Wohnung noch gerne alles machen möchte. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich mir gerne mal das Buch ausleihen.
    Liebe Grüße Kristin

    Antworten

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