„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“ (Friedrich Nietzsche)
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Heute präsentiere ich euch ein großartiges, weil unheimlich vielseitiges Spielmaterial!
Ihr seht es oben auf dem Foto: Gemeint sind Water beads. Eigentlich sind diese kleinen Perlen, die im Wasser aufquellen, ein Dekoelement für Blumenvasen und finden ihren Einsatz in der Floristik. Ich habe sie jetzt aber schon mehrmals auf englischsprachigen Blogs als Spielidee für Kinder gesehen und wollte es unbedingt einmal ausprobieren.
Zu Beginn der Woche habe ich eine kleine Tasse bunte Water beads (ich habe diese hier gekauft) in eine große Schüssel gegeben, Wasser dazu getan und alles über Nacht quellen lassen. Dabei hatte ich unterschätzt, wie viel Wasser in die kleinen Perlen passt und musste zwischendurch immer mal wieder nachgießen. Da heißt es einfach Ausprobieren.
Dann musste ich mir unterschiedliche Übungen für den großen und den kleinen Sternentänzer überlegen, da bei dem Kleinen die Gefahr besteht, dass er die Perlen in den Mund nehmen und verschlucken könnte. Also aufpassen: Die „puren“ water beads bitte erst einsetzen, wenn die Kinder mindestens drei Jahre alt sind! Übungen für den kleinen Sternentänzer:1. Der magische Beutel:
Ein Zipper- Beutel wird mit Wasserperlen gefüllt und dann an ein Fenster oder eine andere glatte Oberfläche geklebt. Fertig ist ein schöner Fühlbeutel, der mehrere Sinne anspricht: Mit den Händen wird die Beschaffenheit der Perlen untersucht, die vielen Farben sind ein echter Hingucker und mit der Hand auf den Beutel zu hauen gibt ein interessantes Geräusch. Damit sind kleine Sternentänzer definitiv eine Weile beschäftigt.
2. Behälter mit Water beads füllen
Ich habe eine Plastikflasche und ein Honigglas verwendet. In die Flasche kamen die Perlen mit Babyöl, in das Glas kamen die Perlen mit Wasser. Das macht einen faszinierenden Unterschied: Während die Perlen im Wasser viel von ihrer Kontur verlieren und sich beim Schütteln schnell bewegen, behalten sie im Öl weitgehend ihre Kontur und bewegen sich langsam. Auch das Geräusch unterscheidet sich, was auch an den Behältern (Glas /Plastik) liegt. Ein spannendes Abenteuer!
3. Water bead Luftballon:
Auch hier bestand keine Gefahr für den kleinen Sternentänzer, an die einzelnen Perlen zu gelangen. Es ist ein wenig tricky, die Perlen in den Ballon zu bekommen, aber irgendwie hat es geklappt. Wir haben gleich noch einen zweiten gefüllt, weil der große Sternentänzer den Ballon mindestens genauso interessant fand wie der kleine.
Es klappert richtig laut, wenn man den Luftballon schüttelt, und durch die Perlen rollt er nicht wie ein Ball durch den Raum, sondern „stolpert“ regelrecht. Interessant ist auch zu sehen, wie der Ballon fällt. Nicht wie ein „normaler“ Luftballon, der wieder hoch springt und dann weiter rollt, oder ein Ball. Nein, durch die Perlen fällt der Ballon wie ein nasser Sack und bleibt bewegungslos liegen, auch wenn nur wenige Perlen drin sind. Also insgesamt hat man hier ein spannendes Objekt zum Experimentieren! Der kleine Sternentänzer fand es toll, sich auf den Luftballon zu legen und damit zu kuscheln, der große hatte am meisten Spaß daran, den Ballon durch die Gegend zu werfen.
Übungen für den großen Sternentänzer1. Sensory bin (übersetzt: Sinnesbehälter)
Exkurs: Was sind sensory bins?
Ich kenne Sensory bin nur von englischsprachigen Blogs. Im Prinzip sind sensory bins Behälter mit einer Füllung, die zum kreativen Spiel anregen sollen. Gerne werden Reis, Bohnen, Sand oder eben Water beads als Basis genutzt und mit verschiedenen anderen Dingen ergänzt. Ziel ist es, dass die Kinder sich völlig frei mit Dingen beschäftigen können. Dabei werden sie kreativ, die Feinmotorik wird ebenso wie Konzentration und eigenständiges Spielen gefördert. Alle Sinne werden dabei aktiviert. Und am wichtigsten: Es macht Kindern einen Riesenspaß und ist durch die Abgrenzung des Behälter im Regelfall leicht wieder aufzuräumen!
Man kann sensory bins in allen Varianten herstellen. Sehr beliebt sind thematische Sinnesbehälter, zum Beispiel in einer bestimmten Farbe oder passend zur Jahreszeit. Auf meinem Blog habe ich bereits einige vorgestellt, ohne sie als sensory bins zu bezeichnen:
Zu Beginn habe ich die water beads in eine große Schüssel gegeben und quellen lassen. Da hat es sich angeboten, daraus gleich einen Sinnesbehälter zu machen, zumal es einen guten Einstieg bietet, um die Perlen ausgiebig kennen zu lernen. Ich habe ja immer mal wieder getestet, wie groß die Perlen schon sind, ob genügend oder zu viel Wasser dran ist, und es hat mir selbst so viel Spaß gemacht, darin herum zu wühlen, da kam das Kind in mir wieder zum Vorschein :-).
Und wie sollte es anders sein: Wenn ich schon meine Hände nicht davon lassen kann, weil sich das so einzigartig anfühlt, ist der große Sternentänzer natürlich hin und weg. Ich habe ihm die Schüssel mit mehreren Bechern, Schälchen und einer kleinen Kelle hingestellt und gar nichts weiter gesagt. Es war faszinierend, wie er zunächst immer wieder ganz vorsichtig die Perlen in die Hand genommen hat, sie durch seine Hand gerieselt sind, er die Hand und später den halben Arm in die Schüssel gesteckt hat. Er war total fokussiert, es hat Spaß gemacht zu beobachten, wie er das unbekannte Material mit allen Sinnen erforscht.
Mein großer Sternentänzer hat dann irgendwann die Kelle genommen und die Perlen hin und her geschüttet und sonst noch Einiges ausprobiert, bis er am Ende mit beiden Beinen in der Schüssel stand um zu sehen, wie sich die Perlen an den Füßen anfühlen.
Ich hatte auch bunte Becher bereit gestellt, damit er die Perlen nach Farben sortieren kann, aber so weit sind wir gar nicht mehr gekommen, weil es dann Zeit fürs Bett war.
2. Water beads meet Lego
Das „Farben sortieren“ habe ich am nächsten Tag nachgeholt und gleich noch eine Geschicklichkeitsübung eingebaut.
Auf die Lego-duplo-Grundplatte habe ich Bausteine in allen Farben des Regenbogens gestellt. Daneben ein kleines Schälchen mit bunten Water beads. Die Aufgabe war, in die kleinen Vertiefungen jeweils farblich passend eine kleine Perle zu legen. Das sieht einfacher aus als es ist! Ich habe das vorher probiert, man muss sich sehr konzentrieren, weil die Perlen glibberig sind und gerne aus der Hand flutschen.
3. Water beads mit dem Hammer kaputt schlagen
Ein Highlight für den großen Sternentänzer! Es ist schwierig, die Perlen mit dem Hammer zu treffen, weil sie immerzu weg rollen und man sie fast nicht festhalten kann. Mein großer Sternentänzer hat sich nach einer kurzen Weile darauf beschränkt, die großen Perlen zu zerschlagen, hatte daran aber umso mehr Spaß und fand den Matsch, der von den Perlen übrig bleibt, sehr interessant.
4. Water beads in der Badewanne
Da macht das abendliche Baden gleich nochmal so viel Spaß! Die große Schüssel mit den Perlen wurde komplett in die Wanne geschüttet. Dazu habe ich ein kleines Sieb gegeben.
Noch ein kleiner Tipp am Rande: Plant für den Abschluss dieser Wellness- Anwendung unbedingt ein Spiel ein, bei dem die Perlen geangelt werden. Man kann sie nicht einfach drin lassen, weil sie den Abfluss verstopfen könnten, und sie hinterher selbst aus der Wanne zu sortieren ist ziemlich aufwendig. Wir haben so getan, als wären die Perlen Fische und das Sieb ein Netz, damit wurde ein Großteil der Perlen „abgeangelt“.
5. Water-beads Murmelbahn
Für diese Übung funktioniert jede Schräge oder andere Murmelbahn. Aufstellen, Perlen dazu, fertig.
6. Water-bead-Schatzsuche
Wählt am besten ein hohes, undurchsichtiges Gefäß aus, weil es sich noch einmal ganz anders anfühlt, wenn man mit dem Arm hinein greift und die Perlen dabei nicht sehen kann. In dem Gefäß habe ich kleine Schleich- Figuren versteckt. Man könnte die Übung erweitern und die Kinder raten lassen, welches Tier sie in der Hand halten, bevor sie es heraus ziehen. Ich hatte lediglich angesagt, dass dort Tiere verschwunden sind, die gerettet werden müssen.
7. Water beads und Rasierschaum
Das könnte man auch mehr oder weniger als sensory bin bezeichnen. Water beads und Rasierschaum in eine große Schüssel geben, einige Backutensilien dazu, und es kann losgehen.
Der große Sternentänzer war beeindruckt, wie weich sich der Schaum anfühlt und konnte gar nicht aufhören, damit zu spielen!
8. Water beads auf dem Lichttisch
Das ist eine Vorankündigung! Wenn die Tage kürzer werden, möchte ich für meinen großen Sternentänzer einen Lichttisch basteln und viele verschiedene Experimente durchführen, u.a. mit water beads. Selbstverständlich werde ich auf meinem Blog darüber berichten, lasst euch überraschen!
Am Ende der Woche waren viele kaputte Perlen in der Schüssel, deshalb habe ich die Water beads in der Mülltonne entsorgt. Der Vorteil ist: Wenn sie trocken werden, schrumpfen sie wieder auf ihre Ausgangsgröße zusammen.
Ich hoffe, ihr seid auf den Geschmack gekommen! Die kleinen Perlen haben wirklich einen enorm großen Spaßfaktor und bieten unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten.
Bis zur nächsten Woche,
Franzi
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